Die Kirche

Die jetzige Chorturmkirche hat sich in mehreren Phasen zur heutigen Gestalt entwickelt. Die wesentlichen Teile entstanden als gotischer Bau mit wehrhafter Kirchhofsmauer im späten 13. Jahrhundert, der Anbau an der Nordseite des Turms (Sakristei) im 15. Jahrhundert und die elegante Turmspitze sowie die Kanzel im Innenraum im 17. Jahrhundert. Eine weitreichende Veränderung erfuhr das Gebäude in den Jahren 1907/08 durch die Vergrößerung des Langhauses auf der Nordseite, wo eine neue Empore entstand. Die flache Balkendecke wurde durch ein mit einem Sternenhimmel bemaltes hölzernes Tonnengewölbe ersetzt. Die Wände und die Decken im Chorraum und in der Sakristei wurden von Kirchenmaler Nicolaus Dauber aus Marburg im neugotisch-spätromantischen Stil ausgeschmückt. Von der Orgelbaufirma Förster & Nicolaus aus Lich wurde 1938 auf der Westempore eine dem Zeitgeschmack folgende pneumatische Kegelladen-Orgel  errichtet. In dem Buch "Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Gießen III" heißt es, dass das Gehäuse von der 1907 erbauten Vorgängerorgel übernommen worden sei. Dies ist jedoch unwahrscheinlich, da diese Vorgängerorgel auf der Nordempore gestanden haben soll und die Höhe des heutigen Gehäuses eine Aufstellung auf der Nordempore aufgrund der dort nicht vorhandenen Höhe nicht zugelassen haben kann. Die Orgel von 1938 verfügt über je 5 Register auf zwei Manualen, 3 Pedalregister, wobei es sich bei der Bassflöte 4' um eine Transmission aus dem Nachthorn 4' des Hauptwerks handelt, und 4 Koppeln (OW/HW, HW/Ped, OW/Ped, Tutti). Bei der im Jahr 2008 erfolgten Reinigung der Orgel wurde im Nebenwerk zur Verbesserung des Klangs eine Quinte 2 2/3' gegen eine Rohrflöte 4’  ausgetauscht.